Warum ich meine Mitmenschen nicht mehr nach Kinderplänen frage!

Du erscheinst auf einer Party fröhlich gelaunt und freust dich auf einen unterhaltsamen Abend. Wie in ein paar Minuten die Stimmung in den Keller feiern geht und du froh wärst auch dort unten zu sein? Hier eine kleine Anleitung dazu.

Nach einem „Wie geht es?“ und „Was plant ihr in eurem nächsten Urlaub?“, steht schon die nächste abgenutzte Frage an. „Wie sieht es bei euch mit Kindern aus? Ihr seid doch schon so lang zusammen?“

Mitte Zwanzig ist die Chance gering, dass du dieser Frage ausgesetzt wirst.
Bist du allerdings Single, muss ich dir mitteilen, dass es genügend andere Partykillerfragen gibt. „Du bist schon so lange Single, was ist denn los bei dir?“

Das würde zu einem weiteren Beitrag führen und soll in diesem Moment nicht das Ziel sein.

Kinderpläne?

Es kann Interesse hinter dieser Frage stecken oder ein Lückenfüller in einem Gespräch. Sollte der Lückenfüller das Motiv sein, besorg dir bitte ein gutes Getränk und versuch dich ehrlich und mit Interesse zu unterhalten.

Ist dein Ziel ein Gespräch zu diesem Thema anzuheizen, damit du über deine Kinder und Bilderbuchfamilie erzählen kannst? Bitte auch an die Bar und Getränk holen.
Du benötigst Abwechslung.
Unter die Singles mischen wäre auch ein guter Rat. Du wirst Dinge erfahren, die du in deinem Bilderbuch nicht mehr siehst.

In manchen Situationen solltest du Psychiater sein oder einen dabei haben

Eine kleine Geschichte die ich mitansehen musste und mir die Tränen in die Augen trieben.

Die Partystimmung war bei weitem nicht am Höhepunkt. Begrüßung, Klatsch und Tratsch wurden unterhaltsam ausgetauscht.

Höre ich da ein Schluchzen? Und jemand der verkrampft versucht Trost zu spenden? Was ist los? Ist jemand verletzt?

Es gab keine offensichtlichen Verletzungen. Kein Blut, keine gebrochenen Knochen oder Kämpfe.

Verletzungen waren dennoch da. Nicht wahrnehmbar, aber wahr!

Offene Wunden sind nicht immer sichtbar. Sie sind nicht verheilt, gerade am verheilen oder wieder aufgebrochen.

Der Täter war die Frage nach den Kinderplänen.

Die in Tränen auflösende Person war eine Frau, die keine Kinder bekommen konnte und der Partner sich nicht annähernd bewusst war, was für Kummer es ihr bereitet hat.

Die häufigsten Gründe ins Fettnäpfchen zu treten

Du wirst nie im klaren darüber sein, was dein Gegenüber für ein Motiv hat, sich gegen eine Familienplanung zu entscheiden. Bis diese Frage zwischen dir und deinem Gegenüber steht.

Karriere oder der bewusste Wunsch nach Unabhängigkeit sind eine getroffene Wahl.
Gratuliere, dir wird nichts passieren und du musst nicht in den Keller feiern gehen.

Gründe wären aber

  • Gesundheitliche Probleme und Entscheidungen
  • Probieren, probieren und nicht klappen
  • Bereits ein Kind verloren zu haben und die Angst vor einem Neuversuch
  • Ein Kind zur Adoption freigegeben zu haben
  • Für das Kind nicht sorgen zu können (aus welchen Gründen auch immer)
  • Der richtige Partner fehlt

Das Bewusstsein mitbringen, dass solch eine Frage kein Stimmungsaufheller sein muss, wenn du die Person nicht Ansatzweise kennst.
Als Lückenfüller fehl am Platz und eine Party keine Plattform für Familienpläne ist, sollte spätestens nach diesem Beitrag klar sein.

Ausser du bist Schwanger! Dann rate ich dir, es dir zuhause gemütlich zu machen.

Hast du solche Erfahrungen schon persönlich erlebt? Wie ist deine Meinung zu diesem Thema? Über Kommentare freue ich mich!

2 Antworten auf „Warum ich meine Mitmenschen nicht mehr nach Kinderplänen frage!“

  1. traurigerweise ist so vielen menschen einfach gar nicht bewusst, was diese frage bei anderen auslösen kann. für viele ist das wirklich ein smalltalk-thema, obwohl ich mich ernsthaft frage, wieso man denken kann, dass das angemessen ist.

    1. Liebe Paleica,
      die Frage nach den Kinderplänen ist meiner Meinung nach auf der gleichen Ebene wie die des Berufes. „Was machst du beruflich?“, um sich einen ersten Eindruck über eine Person zu verschaffen.
      Ich hatte des öfteren das Vergnügen Menschen kennenzulernen, bei denen solche Fragen einfach nicht nötig waren und nie gestellt wurden. Sie ergaben sich im Laufe von mehreren Gesprächen. Und meist kamen sie von den Betroffenen selbst.
      Man sollte sich echt mal Small-Talk Fragen und Themen zurechtlegen. Und wenn man darüber nachdenkt…. was für welche gibt es dann noch?
      Wir sind schon so trainiert auf diese 2 Hauptthemen, dass ein Einstieg in ein Gespräch gar nicht so einfach wird, wenn diese wegfallen.
      Wird vielleicht ein nächster Blogbeitrag. Mal sehen 🙂
      Liebe Grüße, Yvonne

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